(4 Wochenstunden)
Während man sich am Ende der 10.Jahrgangsstufe philosophischen Fragestellungen angenähert hat, erfolgt jetzt unter dem Lernziel Vitae philosophia dux – philosophische Haltungen eine vertiefte Auseinandersetzung mit antiker und moderner Philosophie.
Im Mittelpunkt stehen dabei Texte von Cicero und Seneca, die auch heute noch zum lebendigen philosophischen Erbe zählen, aber auch die Werke späterer Autoren wie Minucius Felix, Lactanz, Augustinus, Boethius.
Schwerpunktthemen sind folgende:
- Philosophische Schulen der Antike
- Vertiefte Auseinandersetzung mit philosophischen Grundfragen und Grundwerten
- Die Übernahme griechischen Gedankenguts bei römischen Autoren
- Stellenwert der Philosophie in Rom
- Griechisch-römisches Gedankengut als Grundlage der Aufnahme antiker Theorien durch neuzeitliche Denker
Der zweite Schwerpunkt liegt auf den satirischen, also spöttisch-kritischen Dichtungen der Römer, in denen sie menschliche Schwächen und gesellschaftliche Entartungen aufs Korn genommen haben:
Ridentem dicere verum (lachend die Wahrheit sagen) lautet also das Motto dieses Schwerpunkts.
Mit dem Satiricon des Petron aus der Zeit des Kaisers Nero begegnen wir einem Roman, der aus der Perspektive eines literarisch Gebildeten die moralische Verfallenheit und das materialistische Protzertum der Gesellschaft dieser Epoche bloßstellt.
Faszinierend ist dieser Roman auch durch die Benutzung des Volkslateins und nicht des literarischen Lateins: So erkennt man die Übergänge vom Volkslatein hin zu den romanischen Sprachen.
Der zweite große Text dieses Schwerpunkts sind die berühmten Satiren des Horaz, eines Zeitgenossen des Kaisers Augustus: Horaz hat sich mit seinem lächelnden Blick auf die Schwächen seiner Mitmenschen, aber auch durch ein gehöriges Maß an Selbstironie in die Weltliteratur geschrieben.
Satirische Texte aus der mittelalterlichen Vagantendichtung und aus dem Werk des Erasmus von Rotterdam runden das Thema ab.