(3 Wochenstunden)
Die beiden berühmtesten Römer heißen Caesar und Cicero. Nachdem wir uns mit Caesar in der 9. Jahrgangsstufe beschäftigt haben, wenden wir uns nun Marcus Tullius Cicero zu, dem römischen Redner schlechthin, der aber auch ein bedeutender Vermittler griechischer Philosophie war. Im Lernziel Rede und Brief – Kommunikation in der Antike lernen wir Cicero als eine der zentralen politischen Figuren des ersten Jahrhunderts v. Chr.kennen. Die Lektüre von Auszügen aus seinen Reden gewährt einen Eindruck von der Kunst einer in gewandte Sprache gefassten Argumentation.
Zu den berühmten Reden Ciceros gehören seine Anklage gegen Verres, dem verbrecherischen Provinzverwalter, seine geharnischten politischen Angriffe gegen den Verschwörer Catilina oder gegen seinen politischen Todfeind Marcus Antonius, der sich Ciceros nur zu erwehren weiß, indem er ihn ermorden lässt.
Nochmals richten wir unser Augenmerk im Lernziel "Mythos – Verwandlung und Spiel" auf Ovid, diesmal auf sein weltberühmtes Werk der "Metamorphosen" („Verwandlungen“) Die große Bandbreite der behandelten griechischen Sagenstoffe konfrontiert uns mit Welt- und Menschenbildern, die in ihren zahlreichen Deutungen und Ausformungen einen wesentlichen Bestandteil der europäischen Kulturgeschichte darstellen. Berühmte Themen der „Metamorphosen“ sind z.b. die Sagen von den vier Weltzeitaltern, von Dädalus und Ikarus, von Orpheus und Eurydike, von Pyramus undThisbe: Letztere bildet die Grundlage für Shakespeares „Romeo und Julia“.
Schließlich wenden wir uns unter dem Lernziel "Denken- ein Schlüssel zur Welt" - zum ersten Mal als Schwerpunkt - einem zentralen Bereich der europäischen Kultur zu, der Philosophie. Wir betrachten anhand altersgemäßer Texte bedeutende Gestalten der europäischen Philosophie in ihrer Denkweise und in ihren Lebensgewohnheiten; wir lassen uns von ihnen dazu anregen, über Sinn und Gestalt der uns umgebenden Welt nachzudenken: Sinnfindung, die Frage nach Gut und Böse, individuelle Lebensplanung – das sind unsere Themen.
Wir lesen Texte zu den Vorsokratikern, zu Sokrates, zu Platon, zu Diogenes, aber auch einfache Texte von Cicero und Seneca. Wir beschäftigen uns damit, wie das Christentum in der Spätantike sich mit der schon ausgebildeten heidnischen Philosophie auseinandersetzte.
Zu den großen Leistungsnachweisen = Schulaufgaben (SA)
- Zahl der Schulaufgaben: 3
- Arbeitszeit 45 Minuten
- Alle Leistungsnachweise sind zweigeteilt in Übersetzung und eine Zusatzaufgabe, in der sowohl nach Sprachlichem als auch nach Inhaltlichem gefragt werden kann.
- Das Bewertungsverhältnis zwischen Übersetzung und Zusatzaufgabe beträgt in den Jahrgangsstufen neun bis zwölf 2 : 1.
- Die Übersetzung erfolgt stets vom Lateinischen ins Deutsche.