Ein Schüleraustausch gehört sicherlich zu den aufregendsten Erlebnissen der gesamten Schulzeit. Nachdem das Maria-Ward-Gymnasium bereits Schulpartnerschaften mit Grenoble, Frankreich und Chester, England unterhält, haben wir mit dem Gymnasium Nr.1 nun auch eine Partnerschule in Lubón, Polen gewonnen [ http://www.gimnazjumnr1lubon.pl]. Nach mehr als halbjähriger Planung für einen Austausch zwischen unseren beiden Schulen, einem Besuch von zwei polnischen Lehrkräfte im Mai 2014 an unserer Schule und dem Gegenbesuch zweier Lehrkräfte unserer Schule zu Beginn des Schuljahres 2014/15, wurden die Einzelheiten des Austausches mit Frau OStDin Käfferlein und der Schulleiterin in Lubón, Frau Anita Plumińska-Mieloch besprochen. Auf Grund der schnellen Planung werden die ersten polnischen Schülerinnen und Schüler bereits vom 28. November bis 4. Dezember nach Bamberg kommen. Der Gegenbesuch ist für März 2015 geplant.
Unsere neue Partnerschule liegt in Lubón, einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern in Westpolen, die zur Metropolregion Posen gehört. Das Gimnazjum nr 1 ist eine moderne Schule mit ca. 300 Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9. Als Fremdsprachen werden Deutsch und Englisch angeboten, wobei der Schwerpunkt im Bereich Englisch liegt. Hier wird großer Wert auf Kommunikationsfähigkeit und Erweiterung des Wortschatzes durch bilingualen Unterricht z.B. in Erdkunde aber auch in Chemie gelegt. Deshalb wird der Austausch auch in englischer Sprache stattfinden und bringt somit einen großen Vorteil für das Anwenden einer erlernten Fremdsprache, sowohl für die deutsche als auch für die polnische Seite. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass unsere Schülerinnen in einem Land wie Polen wesentlich offener sind, in Englisch zu kommunizieren als in England, wo die Hemmungen gegenüber den Muttersprachlern doch recht groß sind. Viele von Ihnen werden dennoch fragen, warum Lubón-Posen, warum Polen?
Zum einen ist Polen ein wunderschönes Land, mit einer großen Gastfreundschaft, die man erlebt haben muss. Posen selbst ist die fünftgrößte Stadt Polens und ist ein wichtiges Zentrum für Handel, Industrie, Sport und Kultur. Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts besteht eine enge Verbindung zwischen Bamberg und Posen. Zu dieser Zeit waren Posen und seine Umgebung durch Kriege und die Pest verwüstet und entvölkert. Nahezu 100 Familien mit etwa 500 Personen machten sich deshalb aus der Gegend von Bamberg auf den 600 km langen Weg nach Posen, um die dortigen Dörfer wieder bewohnbar und die Felder wieder urbar zu machen. In Erinnerung an diese Bamberger Familien steht das Denkmal der Bamberka im Zentrum der Altstadt Posens.
Ein Kennenlernen der anderen Kultur trägt zu einem besseren gegenseitigen Verständnis bei. Gerade unvoreingenommene Jugendliche können das positive Verhältnis unserer beiden Länder in der Zukunft verbessern.
Da allen interessierten Schülerinnen ein Austausch mit Lubón ermöglicht werden sollte, versuchen wir, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Deshalb fahren wir mit dem Zug nach Posen/Lubón und unsere Schülerinnen wohnen während der Woche bei ihren polnischen Partnern. Zudem gibt es durch das deutsch-polnische Jugendwerk einen Zuschuss, so dass die Woche nicht mehr als 150,- € pro Schülerin kosten wird.
Katharina Urban, Norbert Wojciechowski