Misereor FRAU.MACHT.VERÄNDERUNG 2023 an den Maria-Ward-Schulen Bamberg:Wie leben Frauen anderswo auf der Welt?
Die Landbevölkerung lebt in großer Armut, 25% sind Analphabeten und der Staat ist zu schwach, um die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Zudem ist auch der Klimawandel in ihrem Heimatland angekommen, was zur Folge hat, dass Reisfelder vertrocknen und Flüsse versiegen, Böden nicht mehr so fruchtbar sind und damit die Ernteerträge sinken.
Mit ihrer Organisation Vahatra unterstützt Sr. Modestine engagierte Frauen auf dem Land mit Hilfe zur Selbsthilfe. Sr Modestine, die selbst Landwirtschaft studierte, vermittelt den Frauen, wie sie vom geernteten Reis Vorräte anlegen können, um die nächste Dürre überleben zu können oder ihn später zu einem höheren Preis verkaufen zu können. Mit dem Erlös können die Familien ihren Kinder den Schulbesuch ermöglichen, vielleicht sogar ein Häuschen bauen. Mit Baumanpflanzungen wirken sie der Umweltzerstörung, Buschbränden, Abholzungen entgegen und hoffen somit, ihre Lebensbedingungen in Zukunft zu verbessern.
Das Resumee von Sr. Modestine ist: „Die Frauen nehmen das bisschen, was sie haben, in die Hand und machen etwas daraus.“
Die anschließenden Diskussion nutzten die Schülerinnen für ganz private Fragen an Sr. Modestine und gewannen so einen sehr guten Einblick in die Lebenswelt der Frauen auf Madagaskar.
Auftaktveranstaltung
Die Auftaktveranstaltung zur Eröffnung der Misereoraktion 2023 fand erstmals im Neubau unserer Schule in der Edelstraße statt. Highlight für unsere Schülerinnen war ein Trommel-Workshop mit dem aus dem Senegal stammenden und im Saarland lebenden Max Busso. der es ausgezeichnet verstand, die Mädchen und jungen Frauen für diese Art der Musik zu begeistern.
„Starke Frauen, Frauen-Menschenrechte, das Land Madagaskar“ usw. waren Thema in verschiedenen Unterrichtsstunden und die Ergebnisse konnten die Besucher in einer Art „Walk of Women“ auf ihrem Weg in die Aula bestaunen.
Dort fand am Abend eine Diskussion mit hochkarätiger Besetzung statt, an unter anderem Erzbischof emeritus Ludwig Schick, Pirmin Spiegel, Geschäftsführer von Misereor, und Melanie Hummel, bayrische Staatsministerin für Internationales, teilnahmen.
Diskutiert wurde die schwierige Lage von Frauen weltweit. So berichtete Schwester Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, aus Südafrika von Ausbeutung, Menschenhandel und dem Zwang zur Prostitution. Die Lage der Frauen werde zudem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Klimawandel und den Ukraine-Krieg verschärft.
Kunsttag zum Hungertuch
„Was ist uns heilig?“ ist das Thema des neuen Hungertuchs, das der Künstler Emeka Udemba für Misereor geschaffen hat. Drei Klassen bekamen das einmalige Erlebnis, unter Anleitung von Emeka Udemba ein ganz persönliches Hungertuch zu gestalten. Alle einzelnen „Tücher“ werden dann zu einem Gesamtkunstwerk zusammengestellt. Für Udemba ist Kunst „eine universelle Sprache“, die jeden anspricht und mit der er in seinem Hungertuch den zerbrechlichen Zustand unserer Schöpfung zum Ausdruck bringen möchte, einer Welt, die eher einem Karfreitag entspricht. Wir leben in dieser Spannung von Resignation und Hoffnung und für Udemba ist das bevorstehende Osterfest ein „Fest der Auferstehung in eine bessere Zeit“.
Hier gelangen Sie zu "Kirche in Bayern" - hier gibt es einen Sendebeitrag zu unserem Kunsttag. Dieser beginnt ab Minute 15!