An drei ver"schney"ten Tagen haben wir uns, die Klasse 10c des Maria-Ward Gymnasiums, mit der Gastklasse unserer tschechischen Partnerschule, Handelsakademie und Lyceum aus Lysá nad Laben (Lysá an der Elbe, in der Nähe von Prag) vom 2.-4.12.2012 in der Frankenakademie Schloss Schney bei Lichtenfels zu einem Europaseminar zusammengefunden, um uns zu dem diesjährigen Planspielthema "Crises Points in Europe" auszutauschen.

Wie wir in der Begrüßungsrede des Direktors der Frankenakademie Herrn Hamann erfahren durften, hat diese Begegnung mit ganz unterschiedlichen europäischen Themen mittlerweile eine 10-jährige Tradition.
Präpariert mit Wissen zu Historie und Institutionen der europäischen Union sowie dem nötigen „vocabulary politics“ begann der Sonntagnachmittag nach einer Kaffeerunde mit einigen Aufwärm- und Kennenlernspielen zur Kontaktaufnahme zwischen uns sich erstmals begegnenden Jugendlichen aus den beiden Ländern Deutschland und Tschechien recht harmlos. Mit einer Einführungsrunde zur Europäischen Union bis 21.30Uhr am Sonntagabend zeigte jedoch, dass wir uns unser Wissen nicht unnötig angeeignet hatten. In den Folgetagen durften wir dann spielerisch erfahren, wie schwer es ist, bei den unterschiedlichsten Meinungen zu einem Problemthema wichtige Entscheidungen zu treffen und im Anschluss daran ein Gesetz zu formulieren und durchzusetzen. Die Forderung, das Ganze in englischer Sprache durchzuführen, machte es nicht gerade einfacher. In unserem Planspiel-Beispiel hatten wir uns bei einer drohenden Pandemie auf ein selbst zu formulierendes Gesetz zu einigen. In den verschiedenen Planspielphasen mussten wir uns so in ganz unterschiedliche Entscheidungspositionen der Parlamentarier der 27 EU-Länder hineinversetzen.

Ganze zwei Tage, gefüllt mit „heißen“ Diskussionen, vielen Abstimmungen und Präsentationen, haben wir benötigt, um zu einer Endentscheidung zu kommen, die dann aber auch in würdigem Rahmen gefeiert und mit Fotos festgehalten wurde.
Nun erst können wir uns annähernd vorstellen, wie hart und nervenaufreibend die Arbeit in den europäischen Institutionen sein muss.
Aber auch der interkulturelle Austausch kam natürlich nicht zu kurz. Außer tschechischen und deutschen Sprachanimationskursen gab es auch einen deutsch-tschechischen bunten Abend, an dem typische Bräuche, Tänze, Lieder, Speisen und Getränke aus den jeweiligen Ländern präsentiert werden konnten. Hier zeigten sich auf beiden Seiten einige wirkliche Talente.
Durch die Arbeit in gemischten Gruppen gelang es zudem schnell, neue Kontakte zu den tschechischen Jugendlichen zu knüpfen, obwohl wir uns größtenteils auch hier nur auf Englisch verständigen konnten. Trotz des strammen Programms kam der Spaßfaktor nicht zu kurz, denn durch das Zusammensitzen am Abend und die Spiele wurde das doch ernste Thema aufgelockert und die Arbeit machte riesen Spaß.
So war es alles in Allem zwar jede Menge Arbeit, doch wir konnten unser Englisch sehr verbessern und viel Wissen aus dem Seminar mitnehmen, weshalb wir dankbar sind, dass wir bei diesem Planspiel mitwirken durften.