Ein Blick in Bambergs Geschichte:Besuch im Gärtner- und Häckermuseum am 12.05.2025

Beim Besuch des Gärtner- und Häckermuseums in der Unteren Gärtnerstadt von Bamberg haben wir viel über die traditionsreiche Arbeit der Bamberger Gärtner gelernt. Unter Leitung von Frau Bücker konnte das P-Seminar Nachhaltigkeit der elften Klasse einen Eindruck über die grüne Geschichte Bambergs erlangen. Die Führung wurde von Stephanie Eißing, die wissenschaftliche Leiterin des Museums, bilingual auf Deutsch und Französisch gehalten – perfekt für unsere Austauschgruppe mit französischen Schülern aus Grenoble.
Das Museum befindet sich in einem originalen Gärtnerhaus aus dem 18. Jahrhundert. Diese Häuser waren einstöckig mit sehr hohen Dächern, dort oben wurden zum Beispiel Zwiebeln getrocknet. Viele dieser Häuser stehen bis heute in einer Reihe, nahe beieinander, was typisch für die Gärtnerstadt ist. Durch das große Tor konnten früher sogar Fuhrwerke direkt in den Hof einfahren.
Die Untere Gärtnerstadt ist besonders gut erhalten und wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Auf einem Stadtplan von 1602, bestehend aus vier Kupferplatten, erkennt man, dass das damalige Straßennetz heute noch fast genau so besteht.
Gärtner nutzten ihre Flächen immer effektiv: Zwei Produkte auf einem Feld – erst Getreide im Sommer, danach wuchs Obst auf dem abgeernteten Feld. Auch Süßholz, das siebenmal süßer als Zucker ist, wurde angebaut – es wurde für Medikamente genutzt, da es eine antibakterielle Wirkung hat.
Eine Besonderheit war die Gartenmauer an der Westseite: Sie speicherte tagsüber Wärme und gab sie nachts ab. Das war besonders wichtig, damit Frühbeete im Frühjahr nicht erfroren.
Innen im Haus gab es die sogenannte “Gute Stube”, die nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Geburtstagen genutzt wurde. Dort sahen wir Schablonenmalerei an den Wänden, ein Zeichen für die gläubigen katholischen Gärtnerfamilien.
Früher hatten Gärtnerfrauen viel Wissen über Heilpflanzen. Im Garten wuchsen z. B. Salbei und Pfefferminze, die für Gesundheit und Küche wichtig waren. In der Mitte des Gartens standen die wichtigsten Nutzpflanzen.
Der Museumsbesuch war nicht nur spannend, sondern hat uns auch gezeigt, wie eng das Leben der Menschen früher mit der Natur und dem Gartenbau verbunden war – und wie durchdacht ihr Alltag organisiert war. Auch konnten unsere französischen Austauschschüler einen besonderen Blick auf die Welterbestadt Bamberg mit uns werfen.