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Autorenlesung mit Andreas Ulich in der Aula

A. Ulich fesselte die Schülerinnen mit seinem Vortrag
Literaturunterricht hautnah. Mit seinem Roman “Benfatto“ fesselte Andreas Ulich, Schauspieler, Autor und Rezitator, die Achtklässlerinnen des MWG – ein spannender Trip in die Bamberger Vergangenheit mit praktischen Tipps für die Zukunft.
Datum:
Veröffentlicht: 17.7.23
Von:
Mila und Emily Kleiber, 8a

Am Freitag, den 14.7.23, durften die 8. Klassen des Gymnasiums eine besondere Veranstaltung in der Aula an der Edelstraße erleben: Eine Lesung von Andreas Ulich aus seinem historischen Roman “Benfatto”. Mit Benfatto, dem Titelhelden des gleichnamigen Romans begaben wir uns auf eine Reise ins Bamberg des Jahres 1812, in eine Zeit, zu der E.T.A. Hoffmann als Dichter und Musikdirektor des Theaters in Bamberg lebte. 

Und dennoch waren wir nicht nur mit der Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit der Zukunft, denn im Anschluss an die Lesung erhielten wir von A. Ulich wertvolle Tipps, wie wir in Zukunft noch lebendiger vortragen können. Sei es, um ein szenisches Spiel zu meistern oder um einen Vortrag noch lebendiger zu gestalten – richtiges Vorlesen weckt die Aufmerksamkeit der Zuhörer und lässt diese mitten ins Geschehen eintauchen.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Andreas Ulich durch unsere Deutschlehrerin Frau Lederer sowie einem Dank an den Elternbeirat als Sponsor ging es endlich los. Wir fanden es sehr hilfreich, dass der Autor uns zuerst in den Roman einführte, indem er die Personen nannte, die ausgesuchten Textstellen erklärte und schwierige Begriffe erläuterte. 

Als Herr Ulich mit dem Vorlesen begann, war uns sofort klar, dass wir einen Profi vor uns hatten – als er den ersten Charakter mit seiner Stimme verkörperte, blieb uns, und sicherlich vielen anderen, die Sprache weg: Jede Person hatte durch ihre Stimme plötzlich einen unverwechselbaren Charakter. Es war, als würden wir einem Hörbuch lauschen, nur viel mitreißender. Der Autor wusste ebenso Gestik und Mimik gekonnt einzusetzen. Auch wenn die Geschichte an sich schon viele Emotionen beim Leser weckt, konnte man durch A. Ulichs Vortragsweise die Personen und Situationen quasi mit Händen greifen. Dann folgten die Worte des Autors selbst, denen wir gespannt lauschten. 

Die Geschichte des 13-jährigen Chrys fesselte die Zuschauer, uns eingeschlossen. In der Geschichte trifft der Protagonist auf einen seltsamen Mann namens E.T.A. Hoffmann. Die Ironie besteht darin, dass sie das komplette Gegenteil voneinander sind. Der Waisenjunge Chrys ist einfach, ungebildet und kann weder lesen noch schreiben. E.T.A. Hoffmann hingegen ist hoch gebildet, ein schwieriger Mensch und bringt seine Mitmenschen mit seiner seltsamen Art zum Lachen. Durch diesen Kontrast entstehen oft lustige Situationen, die für reichlich Komik sorgen. Das Buch zeigt, dass Gegensätze sich anziehen, und vermittelt somit eine starke Botschaft. Durch seine Poesie und den allgegenwärtigen Humor fesselte uns das Buch sofort. 

Der Autor las uns unter anderem die Schlüsselszene vor, in der Chrys E.T.A. Hoffmann begegnet. Am besten fanden wir jedoch Chrys erste Begegnung mit Julia Mark, seiner großen Liebe. Da es für Julia, einer Tochter aus gutem Hause, in der damaligen Zeit der Ständegesellschaft unschicklich war, sich einem armen Jungen zu nähern, zumal in Begleitung der strengen Mutter, greift sie zu einer List. Sie tut so, als sei Chrys ein Hund, verwöhnt ihn mit Leckerlis und gibt ihm, als er vor ihr im Scherz Männchen macht, den Namen „Benfatto“, zu Deutsch „gut gemacht“. So gelangten wir schließlich zum Titel des Buches – eine clevere Idee. 

Nach dem Vortrag wurde uns die Möglichkeit geboten, Fragen zu stellen, von der rege Gebrauch gemacht wurde. Wir wollten unter anderem mehr über Herrn Ulich, seine Berufe und sein Buch erfahren. Andreas Ulich beantwortete jede Frage geduldig und ausführlich und konnte mit seinen ermunternden, professionellen Ratschlägen vielleicht auch einige Zuhörerinnen zum Schreiben animieren. Wir fanden die Vorlesung und das Buch sehr unterhaltsam und können Benfatto nur weiterempfehlen.

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